Während die Welt um uns herum im Chaos zu versinken scheint -Putin die Ukraine bombardiert und Fukushima fast auf den Tag genau 11 Jahre nach dem letzten Erdbeben wieder erschüttert wird während uns die Pandemie weiterhin fest im Würgegriff hat- wandern wir durch Venedig. Die Stadt scheint die Apokalypse gar nicht war zu nehmen: Touristen, Studenten und Geschäftsleute wuseln durch die engen Gassen und über die Brücken als wenn nichts wäre. Einzig die im Anschlag unter dem Kinn sitzenden FFP2-Masken erinnern noch an die Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden, Hotels und Restaurants.
Gleich am ersten Tag -wir waren am frühen Morgen mit der Bahn angekommen- bereute ich meine Schuhauswahl und lief mir am kleinen Zeh ein Blase. Nur um am zweiten Tag die Schuhe zu wechseln und mir an den Fersen Blasen in Kinderfaustgröße einzuhandeln. Und das in einer Stadt, in der „zu Fuß“ das Mittel der Wahl bei der Fortbewegung ist.
Trotzdem haben wir die Inseln Murano und Burano besucht. Letztere war besonders mein Wunsch, da ich mir die bunten Häuser ansehen wollte. Drei Tage konnten wir in dieser Welt aus Chaos und Elend ein wenig die Seele baumeln lassen, und dafür bin ich dankbar. Und vielleicht kommen wir auch noch einmal wieder um ein wenig durch die Gassen zu bummeln.